BILD ODER VERSTÄNDNIS?

Anlässlich der Podiumsdiskussion „Who Speaks for Whom? Image of Africa in the Austrian Diaspora“ die am 28.05.2019 im Wiener Künstlerhaus stattfand
Die bewundernswerte Hartnäckigkeit von Meinungsbildnern
Die Hartnäckigkeit mit welcher die afrikanische Diaspora sich (zumindest in Österreich) mit dem Bild von ihrem Kontinent beschäftigt ist im wahren Sinne des Wortes bewundernswert. Seit zwanzig Jahren, wenn nicht noch mehr, beherrscht dieses Thema jeden Diskurs darüber in ihrem Rahmen veranstaltet wurde. Mit Verbissenheit versuchen ihre (selbsternannte?) Vertreter das angeblich negative Bild Afrikas in der österreichischen Öffentlichkeit zu korrigieren und ihr beizubringen, dass man, um die Probleme des Kontinents verstehen zu können, sie unbedingt durch afrikanische Brille betrachten muss. Doch diese Versuche sind offensichtlich erfolgslos geblieben. Warum?
Die Antwort scheint noch immer nicht gefunden zu sein. Vielleicht ist das auch deshalb, weil die Meinungsbilder aus der afrikanischen Diaspora es lieber haben, nicht zu eifrig nach ihr zu suchen. Statt die Ursachen gründlich zu erforschen, kritisch zu analysieren und ihre Vielfalt wissenschaftlich zu interpretieren, beschäftigen sie sich lieber mit einem vereinfachten aber emotionell äußerst beladenen aber politisch immer wirksamen Thema, der Anprangerung von hauptsächlich rassistischen Vorurteilen, die das Bild Afrikas in Österreich belasten. Sogar den Mainstream-Medien wird vorgeworfen, dass die Reduzierung ihrer Berichterstattung auf die famosen „KKKK-Bereichen“ (Krisen-Kriege-Katastrophen-Krankheiten) darin wurzelt. Tatsächlich kann man die Einseitigkeit und die ausgesprochene Oberflächigkeit bei der Beschäftigung mit den Problemen Afrikas nicht leugnen. Andererseits aber, die Krisen, Kriegen und die Katastrophen prägen noch immer die Entwicklungen in Afrika. Es handelt sich um eine sozialen und menschlicher Tragödie, mit welcher sich die Weltöffentlichkeit auseinandersetzen muss, um auf den Verantwortlichen Druck auszuüben, ihr so bald wie möglich ein Ende zu machen. Zwar wird deshalb das Bild Afrikas beeinträchtigt werden, aber dadurch wird das Gewissen der Menschheit zumindest gerüttelt. Hingegen, dieses Problem unterm Teppich zu kehren und mit „positiven“ Berichterstattungen zuzuschütten würde das Übel nicht heilen. Stattdessen wird man damit nur zur Festigung eines unmenschlichen wirtschaftlichen bzw. politischen Systems beitragen. Dies erfolgt auf ähnlicher Weise wie in der Zeit als linke Intellektuelle aller Länder engagiert wurden, um das Ansehen der stalinistischen Schreckensherrschaft zu festigen: mit der Verbreitung von „positiven“ Bildern und Schweigen über das Vorhandensein von Hungersnot (Holodomor), Konzentrationslager oder die Deportation von ganzen Völkerschaften (Tschetschenen, Krimtataren). Die afrikanische Diaspora in Österreich wäre daher gut beraten, darüber nachzudenken, um nicht in die Versuchung zu verfallen, ernste Probleme ihres Kontinents mit Banalitäten wie irgendwelche dubiöse individuelle „Erfolgsgeschichten“ oder Lifestyle Berichten zu ersetzen. Das Bild Afrikas, welches dadurch entstehen wird, wird das Gegenteil des Gewünschten sein. Es wird, wie in der Kolonialzeit, das Klischee von tanzenden Wilden, die nicht fähig sind, sich mit den Problemen ihres Kontinents auseinanderzusetzen aufpolieren. Wer aber fördert solche Klischees wenn nicht die neoliberalen neokolonialistischen Eliten und die pseudolinken politischen Kräfte in ihrem Tross…
Die Förderer aus dem Hintergrund
Man muss aber an noch etwas denken und zwar ob die Berichterstattungen über die Not und Leid der Mehrheit der afrikanischen Bevölkerung rassistisch motiviert sind. Tatsächlich wird Afrika in meisten Fällen als ein Trümmerhaufen dargestellt. Gleichzeitig werden seine Einwohner hauptsächlich als jämmerliche Gestalten erscheinen, die wegen der KKK Lage in ihren Ländern, auf die Hilfe von Nichtregierung –bzw. karitativen Organisationen angewiesen sind. Die häufigen und ständig widerholten Berichterstattungen lassen sich sogar auch als eine rassistisch motivierte Abwertung von Afrikanerinnen und Afrikanern, vor allem jener schwarzer Hautfarbe, interpretieren. Bei einer näheren Betrachtung wird man aber feststellen müssen, dass in einem solchen Vorgehen die ideologischen (rassistische) Faktoren kaum eine Rolle spielen. Die Helfer vor Ort sind meistens junge Leute, die sich ähnlich wie christliche Missionare für die notleidende Afrikanern aus reinem Idealismus und meistens ehrenamtlich engagieren. Mit den Sponsoren von großen internationalen NGOs und Stiftungen ist es anders. Was bei ihnen im Vordergrund steht ist eher ein emotionsloses Kalkül. Es ist mit dem Herrschen und der Bereicherung, sowie mit der Geldwäsche, dem Landraub und dem Zugang zu den Bodenschätzen verbunden. Da sich solche Absichten lassen mit moralischen Argumenten nicht rechtfertigen lassen, werden sie, ähnlich wie in der Kolonialzeit, mit Wohltätigkeitsinitiativen aller Art vertuscht. Auf diese Weise werden diese, hauptsächlich weiße Männer und Frauen wieder einmal in jene Rolle schlüpfen, die sie als rassisch überlegene erscheinen ließ. Dadurch entstehen, ohne es zu wollen, wieder solche Umstände die an jenen der Kolonialzeit erinnern. Die Mainstream-Medien meiden aber, die Hintergründe der Hilfeleistung an Afrika unter die Lupe zu nehmen. Selbstverständlich können sie sich nicht leisten, ihre manchmal superreichen Sponsoren, die auch entsprechende Interessen in Afrika haben können, schon gar nicht das System das sie verkörpern zuherausfordern. Man beißt doch nicht die Hand die füttert. Die Diaspora handelt meistens ähnlich. Statt sich mit der Komplexität von inneren und äußeren Ursachen des Elends in Afrika zu beschäftigen um sie effizient zu bekämpfen, beschränkt sie sich darauf, das Bild, das dabei entstehen könnte mit Unterstützung von pseudolinken Kräften zu verdrängen!
Zweifelsohne mangelt es den Vereinen der afrikanischen Diaspora an moralisch integren fachlich gebildeten Experten, die imstande wären, sich mit den verschiedenen Problemen Afrikas objektiv und unparteilich auseinanderzusetzen könnten. Hingegen an solchen, die politische Ambitionen haben und deshalb lautstark mit demagogischen Argumenten auftreten gibt es offensichtlich im Überfluss. Mit größtem Eifer bekämpfen diese das „negative“ Bild Afrikas und wollen ihn durch sog. „positive“ Darstellungen ersetzen. Doch das Bild Afrikas, das auf diese Weise entstehen wird, wird ebenso wenig zur Verständnis der Probleme Afrikas beitragen und zwar deshalb, weil es nicht der Wahrheit, sondern lediglich einer bestimmten Vorstellung der Wahrheit entspricht, die eine gewisse politisch engagierte Aktivistengruppe – aus welchem Grund schon immer – der Öffentlichkeit aufzwingen will.
Im Zeichen der Kollaboration
Leider, mit „Bildern“ von bestimmten Gemeinschaften, Ländern oder sogar Kontinenten führt man nicht eine informative, sondern eine ausgesprochene propagandistische Tätigkeit. Sie dient nicht zu Erweiterung von Kenntnissen über bestimmten Ländern und seinen Menschen, sondern es handelt sich um eine auffallende Gehirnwäsche. Falls die einseitige Berichterstattung noch gesetzlich untermauert wird, falls irgendwelche Autoritäten vorschreiben was man schreiben darf und was nicht oder wie man bestimmte Probleme interpretieren kann, dann ist der Weg zur Abschaffung der Gedankenfreiheit gebannt. Mit ihm auch jener, der zur strafrechtlichen Verfolgung von Andersdenkenden, Hinterfragenden oder Kritikern führt. Damit wird nicht nur das elementare Menschenrecht, das auf Rede und Gedankenfreiheit beruht beraubt, sondern wird auch die Hauptsäule der Demokratie zerstört. Übrig wird nur noch die intellektuelle Gleichschaltung bleiben und dadurch der Sieg eines Totalitarismus neuen (orwellschen) Art gesichert. Doch die Anführer afrikanischer Vereine in der Diaspora scheinen davon nicht bewusst zu sein. Einige von ihnen zögern nicht, ihre Kritiker mit Beschimpfungen oder durch Androhungen mit Strafprozessen wegen „üble Nachrede“ zu begegnen. Ihnen ist offensichtlich nicht klar, wie kontraproduktiv ihr Vorgehen sein kann. Allem Anschein nach können sie, wollen sie, ja sogar dürfen sie nicht wahrnehmen, dass die Öffentlichkeit eine innere Abneigung gegenüber jedem Zwang hat, ein bestimmtes ideologisches Konzept anzunehmen. Wegen dieser sturen Haltung können die vorhandenen Klüfte noch immer nicht überbrückt werden. Man erlebt deshalb die Diaspora nicht als Bestandteil der Gesellschaft, sondern als ein Fremdkörper, dessen Elite an eine Art ideologischer Indoktrinierung der öffentlichen Meinung aktiv teilnimmt. Einige ihre Anhänger aus der afrikanischen Diaspora empfehlen sogar, die Probleme Afrikas nicht durch eine objektive, kritische und wissenschaftlich fundierte Analysetätigkeit zu verstehen, sondern durch „afrikanische Brille“ zu betrachten. Man soll also nur das sehen, was solche „Brille“ ermöglichen zu sehen und das sind Darstellungen, die den Interessen einer bestimmten politischen Gruppe entsprechen. Dabei wenden sie sich nicht dem Ratio, sondern denEmotionen an. Statt die Komplexität von Problemen zu verstehen, um sie im Griff nehmen zu können, manipuliert man mit Begriffen „Gut“ und „Böse“. Nun, wo solche manichäistische Darstellungen gefördert werden, dort hat man nicht mit dem Verständnis zu tun, sondern mit der Propaganda.
Man vergisst, leider, immer wieder, dass Schwarz-weiße Interpretationen fördern nicht die Annäherung, sondern spalten. Sie erleichtern nicht die Kommunikation, sondern tragen zur Isolierung innerhalb der eigenen Gemeinschaften bei. Auf diese Weise wird auch der freie individuelle Geist verdrängt. Nun, wo der Kollektivismus herrscht, dort entsteht auch die Teilung auf „wir“ (die Insider, die Guten), und auf „sie“ (die Außenseiter, die Bösen). Um das Gefühl der Zugehörigkeit zum eigenen Kollektiv zu stärken, wird man versuchen, sie mit historischen und politischen Mythen zu zementieren. Das ist aber umso problematischer, weil die Gefahr besteht, die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verwechseln. Infolge dessen werden sogar ganze Völker als schuldig für Verbrechen die ihre Vorfahren vor hundert und mehr Jahren verübt haben betrachtet. Wenn dies noch aufgrund der Herkunft, Zivilisation, Religion und Hautfarbe gemacht wird, dann werden die Klüfte nicht zugeschüttet, sondern ständig vertieft. Bestimmt muss man aus der Vergangenheit lernen. Dennoch darf man sich aber mit ihr keinesfalls identifizieren. Wenn es dazu kommt, dann können leicht neue Missverständnisse und neue Feindschaften entstehen. Daran werden jene Kräfte die im Namen einer „offenen Gesellschaft“ ihre Zersplitterung in unzähligen kleinen in sich verschlossenen Gemeinschaften fördern, bestimmt ihre Freude finden.
Leider übersieht man zu leicht, dass es sich dabei um nichts anderes um die klassische Politik des Teilens und Herrschen handelt. Die Betreiber dieses Konzeptes verstecken aber ihr Spiel sehr geschickt. Sie zögern nicht davon ab, die Integration lautstark zu befürworten. Dabei unterstützen sie wohlwollend jeden Verein oder Einzelperson, die sich dafür unmittelbar engagiert. Aber wie? Durch Förderung der intellektuellen Tätigkeit oder Vermittlung von geistigen Leistungen, die die Entwicklung einer bestimmten Gemeinschaft, Völker, Kulturen, Staaten, ja sogar Kontinenten wie, z.B. Afrika, prägen? Bestimmt, vorausgesetzt, dass sie politisch korrekt, d.h. tendenziös dargestellt sind. Bevorzugt werden dabei eher seitliche, dilettantische Veranstaltungen mit viel Musik, Tanz, Sketches, bunten Trachten, „Lifestyle“, Modeschau und gutem Essen aus den Herkunftsländern. Das Bild, das dabei entstehen wird, ist zwar „positiv“ aber einseitig und die Art wie dies präsentiert wird ist nicht sehr unterschiedlich von jenem das man noch in der Kolonialzeit von ihnen angeboten hat. Zwar werden die Afrikanerinnen und Afrikaner aus der Diaspora nicht wie früher in einem Tiergarten, sondern im Rahmen von ihnen gewidmeten „Events“ irgendwelche Stadtfestivals zur Schau gestellt. Merkwürdigerweise, die sonst äußerst empfindlichen Vertreter der afrikanischen Diaspora, die auf jede echte oder vermeintliche rassistische Entgleisung in der Öffentlichkeit sofort und mit äußerster Schärfe reagieren, haben bisher nie einen Einwand dagegen gehabt.
Es kann aber auch etwas Ernsteres passieren. Weil man immer wieder solche vereinfachte schwarz-weiße Bilder von Afrika vorspielt, die sie als Opfer der weißen europäischen Sklavenhändler und Kolonialherrscher darstellt, und wenn noch dieses „Bild“ mit ständigen pauschalen Beschuldigungen aller (weißen) Europäer dieser Generation wegen den Verbrechern von vorherigen und dem Verlangen, sie zu sühnen begleitet, dann könnte dies sogar zu revoltierte Reaktionen führen. Mit gutem Grund, übrigens, denn man kann (und darf) nicht das vernunftwidrige Sippenhaftungsprinzip totalitärer Systemen schlimmster Art von Generation zu Generation übertragen. Das ist aus zwei Gründen gefährlich: weil man dadurch den Hass zwischen den menschlichen Gruppen aufgrund vorwiegend der Hautfarbe weiter schürt, was dem Rassismus neue Nahrung gibt und weil es, historisch gesehen, ungerecht ist. Allerdings, diejenige, die mit der Geschichte der Menschheit vertraut sind, wissen, dass im Sklavenhandel nicht alle europäische Staaten verwickelt worden waren. Nämlich viele Völker vor allem Ost-Mittel- und Südosteuropas waren selber von stärkeren Mächten versklavt bzw. kolonisiert und können deshalb nicht wegen der Teilnahme an transatlantische Sklavenhandel oder koloniale Eroberung beschuldigt werden.
Es wäre dennoch falsch zu behaupten, dass Rassismus ausgerottet ist. Leider er ist noch immer vorhanden und vor allem Mitglieder der afrikanischen Diaspora schwarzer Hautfarbe sind ihm ausgesetzt. Man muss aber trotzdem im Klaren sein, dass dieser Art des Rassismus in Europa nicht von der Mehrheit der einheimischen Bevölkerung, sondern vor allem von vorwiegend ungebildeten, frustrierten, nicht selten sozial marginalisierten und politisch manipulierten Elementen betrieben wird. Die Verallgemeinerung dieser Haltung wird aber von der Mehrheit der einheimischen Bevölkerung nicht nur als falsch, sondern als ungerecht empfunden. Die Folgen können schwerwiegend sein: Desinteresse, Abneigung und faktische Isolation. Allem Anschein nach, das ist mit der afrikanischen Diaspora und ihrer Vereine (aber auch mit anderen Minderheitengemeinschaften ebenfalls) bereits geschehen.
Die vernachlässigte Kommunikation
Was ist eigentlich passiert? Schroff gesagt, die Kommunikation auf der Ebene des Geistes war offensichtlich vernachlässigt. Stattdessen setzte die Diaspora (und nicht nur die afrikanische) den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit darauf, sich in erste Linie als „Community“ zu behaupten. Sie hat versucht, auch die Aufmerksamkeit auf ihre Probleme, auf die Behandlung aber auch auf die Misshandlung der Migranten seitens der Behörden anzuziehen. Sie wollte sogar die Anerkennung als politischer Faktor zu erreichen. Außerdem setzte sie sich dafür ein, ihre eigenen Vorstellungen über die Art, wie man über Afrika und Afrikaner reden, schreiben oder denken dürfte, den Einheimischen aufzudrängen. Gleichzeitig drohte sie im Namen der politischen Korrektheit, den Andersdenkenden sogar strafrechtlich zu verfolgen. Schlimmer, einige seine Anführer sind buchstäblich in die Rolle der Inquisitoren geschlüpft. Ihre Eifer führte sie so weit, dass sie rassistische Absichten auch dort fanden, wo es keine gab. Kein Wunder, dass sie deshalb in der Öffentlichkeit nicht als Weltverbesserer, sondern als Hassprediger ja sogar als Rassisten (zwar verkehrte aber doch) empfunden werden. Dass dies keine günstige Voraussetzung zum Brückenbau zwischen den menschlichen Gruppen bildet, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Für die Anführer der afrikanischen Diaspora ebenfalls, außer… wenn sie nicht aus eigenem, sondern aus fremden Antrieb handeln.
Allerdings, ein näheres Betrachten ihrer Sprach- und Schreibweise, ihrer Zielsetzungen im Kampf für die Gleichberechtigung, ihre Einsatz für die Valorisierung der Minderheiten sei es sogar durch „Quoten“ oder „positiver Diskriminierung“ bei der Anstellung oder im politischen Leben ist praktisch mit jenem die nicht nur im linken Spektrum Österreichs, sondern ganz Europas bereits gang und gebe ist ident. Das könnte, natürlich, nur ein bloßer Zufall sein. Wenn aber im Beirat einer Dachorganisation der afrikanischen Diaspora in Österreich wie die VIDC hochkarätige Mitglieder der Österreichischen Sozialdemokratischen Partei (SPÖ) sitzen, wenn der Leiter von Rado Afrika TV seine Jubiläen in den Gebäuden, die der SPÖ gehören feiert, wenn die damalige Stadträtin für Integration Sandra Frauenberg und SPÖ Funktionärin Sandra Frauenberger ihm, bei einer SPÖ Veranstaltung im Wiener Rathaus persönlich dankt für „alles was Sie für uns getan haben“, dann muss man sich schon fragen, ob sich die afrikanische Diaspora doch nicht im Bahn einer bestimmten politischen Kraft befindet. Noch merkwürdiger ist, dass die „African Community“ in Österreich der Fernsehübertragung von Angelobung des ersten US Präsidenten afrikanischer Herkunft Barack Obama im… America House in Wien, in Anwesenheit von US Diplomaten! Da die US Botschaft schon früher Kontakte mit der afrikanischen Diaspora in Österreich (Radio Afrika TV inklusive) gesucht hat, ist es schwer vorstellbar, dass dies auf bloße Initiative der Anführer der afrikanischen Diaspora geschehen war. Offensichtlich war diese Beziehung intensiver, denn die Festrede bei der Eröffnung des Symposiums „Verantwortungsbewusster Journalismus“, das Radio Afrika TV anlässlich des African Press Day 2010 veranstaltet hat, hielt – der damalige US Botschafter in Wien William Eacho! Nun, wenn man weiß, dass der Hauptsponsor der Wahlkampagne Obamas der US Magnat George Soros war, der mittels seiner „Open Society Foundations“ beinahe alle europäischen linken Parteien, Vereine, NGOs und die zivile Gesellschaft subventioniert, dann wird man schon veranlasst sich zu fragen ob die „African Community“ und, noch präziser, ihre Anführer tatsächlich Interessen ihrer Gemeinschaft vertreten oder sind sie doch von jenen fremden Faktoren instrumentalisiert, die auf ihrem eigenen Kontinent Chaos, Kriege, nachhaltige Verarmung und Massenauswanderung verursacht haben? Die Hinweise sind, leider, ziemlich deutlich und ihre ideologische Gleichschaltung ist bereits eine vollendete Tatsache.
Glücklicherweise sind die Mainstream Medien viel zu (politisch) korrekt, um sich mit diesem Problem intensiver zu beschäftigen. Die Öffentlichkeit sieht nämlich nicht deutlich an womit die Diaspora zur Erstellung einer nachhaltigen geistigen Kommunikation mit den Einheimischen bisher beigetragen hat und was das Zusammenleben mit ihr für sie bringen wird. Sie merkt eher, dass es sich beinahe ausschließlich um eine einseitige Darstellung handelt, die die Favorisierung einer Minderheit aufgrund von physischen Merkmalen befürwortet. Grund genug für sie, um sich von ihr zu distanzieren. Manche Forderungen einiger von ihrer Anführern, wie, zum Beispiel die Bekämpfung des Rassismus, das Verlangen des ausschließlichen Rechts auf die Berichterstattung über afrikanische Migranten oder die Beanspruchung auch von höchsten Funktionen im Staatsapparat sind, werden in der Öffentlichkeit sogar als Ausdruck einer ungerechtfertigten Arroganz angenommen. Es passiert deshalb auch, dass sogar zum Bruch zwischen der afrikanischen Diaspora und jenen Angehöriger der Mehrheit, die ihnen wohlgesinnt sind kommt. Die Hypersensibilität mancher Vereinsleiter, die jede Hinterfragung ihrer Tätigkeit als „üble Nachrede“ wahrnehmen und deswegen mit gerichtlichen Verfahren drohen macht nicht nur sie sondern auch die ganze afrikanische „Community“ unbeliebt. Man empfindet sie wie eine privilegierte Gruppe, die von bestimmten parteipolitischen Kräften unterstützt ist. Es entsteht sogar der Eindruck, dass deshalb im Fall einer Auseinandersetzung mit ihnen, die Einheimischen benachteiligt werden könnten. Dieses beiderseitiges Misstrauen gefährdet am meisten das Erreichen jenes Zieles wonach beide Gruppen zumindest offiziell streben: die Integration.
Doch was ist die Integration? Bedeutet das die Assimilation der Minderheit durch die Mehrheit oder die Anpassung der Mehrheit an jede Forderung der Minderheit? Weder noch. In der Tat Integration ist nichts anderes als ein Kommunikationsprozess mit dem Ziel, sich gemeinsam für den Aufbau eines humaneren sozialen Systems einzusetzen. Um ihn zu erreichen braucht man weder „Bilder“, noch Mythen oder schwarz-weiße ideologische Schablone, sondern ein offenes, kritisches Geist, um die Realität in ihrer Komplexität rationell umzufassen. Leider versteht man nicht (oder will man überhaupt nicht verstehen), dass zwischen den indoktrinierten Partnern nie ein richtiger Dialog geschweige das Gefühl der Toleranz entstehen kann. Gemeinschaften, die sich aussondern und mit Tabu-Themen oder politisch korrekter Sprachweise schützen, werden nicht imstande sein, sich geistig zu emanzipieren, sondern werden lediglich im fruchtlosen ideologischen Konformismus versinken.
In der Rolle der Inquisition
Es ist leider zu befürchten, dass dies zumindest mit der afrikanischen Diaspora in Österreich bereits geschehen ist. Ihre Angst vor Kritik ist so groß, als ob dadurch das Bestehen einer ganzen Menschengruppe gefährdet werden könnte. Sie beobachten mit Argus Augen ob sich jemand wagt, bestimmte etablierte (politisch korrekte) Konzepte zu hinterfragen, und falls es geschieht, betrachten sie das nicht nur als Feindseligkeit, sondern als Häresie. Bei einer solchen Haltung, fühlt man sich, als Europäer, in eine andere Zeit zurückgesetzt: in der Zeit der totalitären ideologischen Gleichschaltung der nazistischen, faschistischen oder kommunistischen Diktaturen von anno dazumal, oder in noch früheren Zeiten als die christlichen Kirchen alle Andersdenkenden mit Feuer und Schwert verfolgten. Denn, Achtung: der Teufel der politischen Inkorrektheit lauert überall. Er versteckt sich in den Wörtern, ja auch veralteten, deren ursprüngliche Bedeutung schon vergessen wurde, z.B. im Wort „Mohr“; er sitzt verkrochen in den Buchregalen sogar auch von Kindergärten, wo das Kartenspiel „Zehn kleine Negerlein“ liegt (denn, übrigens niemand mehr verwendet oder liest), scheinbar harmlos, aber mit dem berüchtigten „N“-Wort, das vor einer gewissen Zeit Tabu geworden ist und niemand ihn aussprechen darf ; bei „Blackfacing“ kommt er sogar zur schau, frech, herausfordernd um Menschen schwarzer Hautfarbe zu verspotten, was bei der „whiteskinning“ von afrikanischen Frauen nicht vorkommt! Man würde am liebsten sagen: „Weiche zurück, Satanas“. Aber in der weißen Volksglaube, er ist meistens schwarz. Nicht wegen Afrikaner, sondern wegen seiner Identifizierung mit den früheren Götzen der europäischen Völkern vor ihrer Christianisierung. Um Ruhe zu haben, sollte man den Teufel nicht lieber ignorieren statt, aus politisch-propagandistischen Gründen, immer wieder an die Wand zu malen? Menschen die das Wissen beherrschen und Vernunft haben sind imstande zu verstehen, dass jeder Begriff beinhaltet einen bestimmten Kontext und einen Sinn. Die anderen aber, die wegen ihrer Liebe zur Macht und zu den bestimmten Machthabern ihre Mitmenschen anderer Hautfarbe einschüchtern wollen, werden nicht zögern, sie nur in jenem Sinn zu verwenden, die ihnen als Mittel zum Zweck dient. So ist mit dem veralteten Wort „Mohr“, das hat nicht unbedingt eine negative Bedeutung gehabt hat, sowie mit der berühmten Nachspeise „Mohr im Hemd“ die kaum jemand mit Afrikaner sschwarzer Hautfarbe assoziierte geschehen. Mit dem „Blackfacing“ der hauptsächlich anderen Zwecken diente als Menschen schwarzer Hautfarbe zu verspotten ebenfalls (bei der Darstellung der mythischen drei Könige aus dem Morgenland, handelte sich darum, die Macht der katholischen Kirche über die Menschheit vor der Entdeckung Amerikas zu zeigen und ist zur Tradition geworden, oder im Theater, weil bestimmte Rollen es verlangen). Sogar beim Werbungplakat für den Schönbrunner Tiergarten, der zum Besuch zum „african royal family“ einlud, gab es keine Absicht, Afrikaner oder ihre Königsfamilien zu beleidigen. Man hätte eventuell darauf hinweisen müssen, dass es sich um eine tollpatschige Formulierung handelt, die man, in der heutigen Zeit aus bestimmten Gründen nicht verwenden oder anders formulieren sollte. Dies umso mehr, wenn man weiß, dass in den Volksmärchen Europas, manche wilden Tiere Afrikas, wegen ihrer Größe und Kraft, so majestätisch empfunden wurden, als ob sie aus einem Königshof stammten. Endlich, das übelgewordene „N“-Wort war früher sogar von afrikanischen Intellektuellen gelobt. Stolz schrieb der Schriftsteller Aimé Césaire aus Martinique: „Nègre, je suis et nègre je resterai“ [Ich bin Neger und ich werde Neger bleiben]. Mehr noch es war er der, zusammen mit dem künftigen ersten Präsidenten Senegals, dem Dichter Léopold Sedar Senghor den Begriff „Négritude“ als literarische Bewegung gegründet hat. Kann man Césaire und Senghor wegen der Verwendung eines Begriffs, das heute von bestimmten politischen Kreisen zum Unwort erklärt ist, als Rassisten betrachten?
Nominalismus ist keine leichtfertige Angelegenheit. Dadurch wird eine Erscheinung mit dem Namen identifiziert und jeder Versuch, ihn in einem breiteren Kontext zu betrachten, geschweige zu interpretieren, wird zum Tabu erklärt. Dem Menschen wird dadurch seine Grundfreiheit, Gedankenfreiheit beraubt. Damit werden auch der Hauptgrundpfeil der Demokratie zerstört und der Weg zum Totalitarismus in der Form eines intellektuellen Dschihad gebannt. Aber wenn man, im Interesse der Macht und der Politik die Massen mobilisieren will, dann wird man anfangen mit der Bedeutung der Wörter manipulieren. Auf diese Weise kann man die Gefühle anheizen und gleichzeitig die Vernunft ausschalten. Je man jünger oder ungebildeter ist, desto eher lässt er sich mit bestimmten schwarz-weißen Bildern verführen. Ist es ein Zufall, dass sowohl die ultrarechte, als auch die ultralinken politischen Kräfte ihre Anhänger in solchen Kreisen finden? Vielleicht mit Absicht, denn die politischen Drahtzieher aus dem Hintergrund haben kein Interesse, die Zusammenhalt zwischen den menschlichen Gruppen zu pflegen, sondern es geht ihnen darum, sie durch Förderung von auf irgendwelche kollektive Identität gegründeten „Communities“ gegeneinander auszuspielen. Ob das den Anführern von solchen Gemeinschaften klar ist? Jedenfalls, sie machen eifrig mit.
Opfern eigener Klischees
Offensichtlich haben sie dabei mehr Erfolg als man es erahnen kann. Ist der Einsatz der Diaspora, das Afrika Bild in der österreichischen Diaspora zu verbessern nicht mit einem anderen Bild verbunden, das Europäer (Österreicher inklusive) als eingefleischte Rassisten verfangen im kolonialen Gedankengut darstellt? Niemand fragt sich, in wie weit eine solche Vorstellung der Wahrheit entspricht. Die afrikanische Diaspora empört sich gegen Klischees der Europäer über Afrika, seine Menschen und von dort kommenden Migranten, aber man muss sich fragen, ob die Diaspora auch nicht Opfer von Klischees ist? Was ist die Vorstellung von Afrikaner aus der Diaspora über Europa, der westlichen Zivilisation bzw. Kultur? Welche Kenntnisse hat sie über ihre Vielfalt in ihren Herkunftsländern bekommen? Wie berichten afrikanische Medien über Europa? Ernsthafte Untersuchungen darüber sind noch immer mangelhaft. Umso eher wird man deshalb Opfer von Fehlinterpretationen bzw. durch für irgendwelche Propagandazwecke fabrizierte Bilder. Davon sind nicht einmal Angehörige der Diaspora verschont.
Alles in allem, die Bilder scheinen nicht das geeignetste Mittel für die Verständigung zwischen den menschlichen Gruppen zu sein. Sie zeigen den Schein, verbergen aber die Vielfältigkeit des Seins. Ungeachtet ob sie schön sind oder hässlich, ob sie dazu verwendet werden Menschen bzw. Gemeinschaften zu verschönen oder zu verübeln, sie sind immer trügerisch. Zwar können sie Elemente der Wahrheit beinhalten, um die Glaubwürdigkeit von Bildern zu erhöhen, doch das ändert weder ihr Wesen noch ihre Funktion. Sie sind immer eine Fiktion die, leider, in der kollektiven Vorstellung nicht von selbst entsteht, sondern das Ergebnis einer gezielten, geschickten und langwierigen Propaganda-Arbeit ist. Damit wird immer dasselbe bezweckt: die Öffentlichkeit für bestimmte politische Absichten zu mobilisieren. Nicht nur Regierungen, auch innere politische Kräfte sind daran beteiligt. Parteien aus dem rechten politischen Spektrum werben um ihre Anhänger mit xenophoben Floskeln, während jene aus dem linken, die ihre klassische Wählerschaft verraten und deshalb verloren haben, versuchen einen Ersatz dafür in den Kreisen der Migranten zu finden. In beiden Fällen werden stets solche Bilder verwendet, die lediglich die erwünschten Reaktionen erwecken, um dadurch das Ansehen von bestimmten politischen Akteuren in der Öffentlichkeit zu erhöhen. Umso großer ist auch ihre Abscheu vor allen, die sich wagen, aus welchem Grund schon immer, diese Absicht bloßzustellen, denn Kritiker sind für sie keine gut gesinnte Mahner, sondern böswillige Bildzerstörer bzw. Spielverderber , die beseitigt werden sollen.
Doch für die Kommunikation zwischen der Einheimischen und der Diaspora ist ein tieferes, objektiveres Kenntnis voneinander vorrangig. Mit Bildern kann man höchstens loben oder anprangern. Zum Verstehen von tieferen Ursachen der Ereignisse sind sie aber nicht geeignet. Deshalb, wenn man darauf besteht, der Öffentlichkeit zu helfen, sie in ihrer Vielfalt zu betrachten, muss man auf das Fabrizieren von Bildern verzichten. Das ist nicht einfach, denn das verlangt die Bereitschaft, sich auch mit auch mit eigenem Identitätskollektiv auseinanderzusetzen. man muss sich damit abfinden, dass keine Gemeinschaft ideal ist. Manche von ihnen haben sich von patriarchalen Strukturen entfernt bzw. erhoben, andere sind ihm noch immer unterworfen; manche Gesellschaften haben ein bestimmtes Niveau der technischen Entwicklung erreicht was auch zur persönlichen Emanzipation geführt hat, in anderen, wiederum, herrschen noch immer archaische Sitten; einige von ihnen kann man als dekadent, andere als anachronistisch bezeichnen. Es sind soziale Probleme, von denen man ganz offen reden muss um sie zu verstehen und, wenn möglich, zu ihrer Verbesserung (Humanisierung) beizutragen. Das gilt nicht nur für die Europäer, sondern auch für Afrikaner.
Vorurteile aller Art (Rassismus inklusive) sind leider in jeder Kultur vorhanden. Europa ist dabei, solche Ausschreitungen weiterhin zu bekämpfen. Was ist aber mit Afrika? Sollten sich Afrikaner auch nicht einsetzen, dasselbe auf ihrem eigenen Kontinent zu tun? Gibt es dort auch nicht Diskriminierung (von Albinos), die Hexenwahn oder Menschenopfer? Gibt es dort auch nicht Völkerhass, religiöse Intoleranz oder Unterdrückung von Frauen? In wie weit hat Afrika ihre Vergangenheit bewältigt, konkret seine Beteiligung im Sklavenhandel? Statt sie unter dem Teppich zu kehren, wie das die politisch korrekte Anführer der afrikanischen Diaspora in Österreich verlangen, sollte man sie nicht lieber anpacken, analysieren und ihre Hintergründe erhellen? Es ist bestimmt bequemer, ein ganzes Kontinent in Unschuld einzuwickeln für dessen Leid die weißen europäischen Eroberer schuldig sind, als sich mit der Komplexität seiner Vergangenheit und Gegenwart kritisch auseinanderzusetzen. Doch erst wäre es möglich verstehen zu können, wie irreführend ist, ganze Völker ja sogar Rassen für solche Tragödien zu Verantwortung zu ziehen, ihre Nachkömmlingen, die damit nichts zu tun haben, ständig Busse für das Vergehen ihrer Vorfahren zu zwingen und noch dazu ihnen verbitten, offizielle ideologisch geprägte einseitige Behauptungen über Afrika infrage zu stellen. Aber dann wird man auch einsehen können, welche Rolle dabei das Gier der Eliten –sowohl bei heimischen als auch bei den fremden – nach der Macht und Bereicherung gespielt hat.
Was tun?
Wenn man diese Hintergründe kennt, dann wird es ihm auch leichter sein, sie zu beseitigen. Das wäre umso notwendiger, weil gerade in einer Zeit, in der es sich Völker und Kulturen verschiedenster Herkunft zu einem noch nie gesehenen Ausmaß vermischen, bietet die Intensivierung der Kommunikation zwischen ihnen die Voraussetzung für die Solidarität im Aufbau einer humaneren Gesellschaft. Deshalb soll sich jede Diaspora, die afrikanische inklusive, bemühen, seinen Beitrag dazu zu leisten. Ihre Angehörigen sollen sich zusammen mit anderen Menschen in ihrer Wahlheimat im Kampf um die Verbesserung des allgemeinen gesellschaftlichen Wohlstands engagieren. Andererseits sie sollen das Kenntnis von ihren Wurzeln und ihrer Kultur vertiefen, um dadurch auch das Interesse der Öffentlichkeit daran anzuziehen. Es wäre, deshalb, wichtig, die Tätigkeit von vorhandenen Einrichtungen, die sich mit Afrika beschäftigen zu dynamisieren. Leider hat die afrikanische Diaspora in Österreich kein eigenes Kulturzentrum. Ein Versuch initiiert von Radio Afrika TV, afrikanische Diplomaten dafür zu gewinnen, sich bei ihren jeweiligen Regierungen und der Afrikanischen Union einzusetzen, mit gemeinsamen Mitteln ein afrikanisches Kulturzentrum zu gründen wurde von ihnen 2004 bei einem Treffen in der Diplomatischen Akademie in Wien begrüßt, bald aber doch ad acta gelegt.
Leider, es schaut nicht so aus, dass irgendwelche afrikanische staatliche oder private Faktoren bereit wären, in ein solches Unterfangen zu investieren. Es bleibt zu hoffen, dass es doch Idealisten gebe, die sich dafür gerne einsetzen würden. Dennoch, das Fehlen von Investitionen (vulgo: Startkapitals) ist hindernd. Auch die Entwicklung von elektronischen Medien hemmt das Interesse für die Vertiefung von Kenntnissen. Man muss also solche Kommunikationsmethoden entwickeln, die es ermöglichen werden, solche Hindernisse zu überwinden. Lernen, forschen, recherchieren, all das muss ein nachhaltiger Prozess sein in welchen besonders jungen Fachleuten, ungeachtet ihrer Herkunft und Hautfarbe, die ausschließlich ihrem Fach und nicht irgendwelcher politischen Bewegung ergeben sind, verwickelt werden sollen. Elektronische Medien erleichtern den Austausch von Ideen, Hinweise auf Quellen und Literatur, ermöglichen Berichten oder Forschungsergebnisse zu veröffentlichen und fördern neue Initiativen, Kenntnisse über Afrika und seine Bewohner zu verbreiten. Nur von einem muss man sich hüten: nicht in die Falle irgendwelcher ideologischen parteipolitisch geprägten Propagandainstitution, Medien oder Verein zu gelangen, denn die Zusammenarbeit mit ihnen ist der beste Weg um ab und zu bei den politischen Veranstaltungen zu erscheinen, aber trotzdem ins geistigen Abseits zu landen. Für immer.